Südafrika 2015

Suedafrika-12
Abschiedsgottesdienst in der Dwaleni-Gemeinde

Zu Besuch bei unserer Partnergemeinde in Umlazi

»Sawubona!« – »Willkommen!« Dieses Wort beschreibt besser als jedes andere das Gefühl, das uns unsere südafrikanischen Gastgeber vermittelten, als wir am 24. März in Umlazi, Durban ankamen. Wir: das sind 15 Sängerinnen des Jugendchores der Christus­kirche unter der Leitung von Kreiskantorin Eva Schad, die vom Bischof Buthelezi in die Partner­gemeinde unseres Kirchen­kreises eingeladen worden waren, um dort zu singen und Land und Leute kennen zu lernen.

Und gesungen haben wir! Täglich hatte der Organisator unseres Reise­programms, Falithenjwa Mkhize, zwei bis drei Möglichkeiten eingeplant, Auszüge aus unserem Programm, einer Mischung aus Klassik, Pop, Musical und Gospel, vorzustellen oder gemeinsam mit den Südafrikanern im Gottesdienst afrikanische Kirchen­lieder zu performen. Sobald wir erst einmal sortiert hatten, welcher Buchstabe zu welchem Klicklaut gehört, waren auch die Liedtexte in der Zulu-Sprache kein Hindernis mehr.

Bereits am ersten Abend wurden wir in Khayelihle, einer der größten Gemeinden Umlazis, mit großem »Sawubona!« und viel Gesang empfangen, bevor wir nach einem deftigen Abendessen – es wurde unter anderem die südafrikanische Delikatesse ›Pansen‹ serviert – auf die Gastfamilien aufgeteilt wurden. Die hätten uns an diesem Abend und auch in den Folgetagen wohl gerne länger in Beschlag genommen. Doch wie einer der Gastväter es ausdrückte: »You’re always in a rush« – Ihr seid immer in Eile!

Externer Inhalt

An dieser Stelle wird Ihnen externer Inhalt angezeigt. Klicken Sie auf "Externen Inhalt anzeigen", wenn Sie damit einverstanden sind. Ihr Einverständis wird für zwei Wochen gespeichert. Weitere Hinweise finden Sie in unserer Datenschutzerklärung

Externen Inhalt anzeigen

Das lag daran, dass es für uns so viel zu sehen und kennen zu lernen gab: Das ehemalige Priesterseminar Umphumulo, das Parlament der Provinz KwaZulu Natal in Pietermaritzburg, die Universität und das Fußballstadium von Durban, Natur- und Safariparks sowie die Deutsche Gemeinde in ›New Germany‹. Ein besonderes Erlebnis war der Besuch zweier grundverschiedener Schulen. In der Esizibeni High School, einer staatlichen Schule in einem der weniger guten Viertel von Durban, die eine Partnerschaft zur Bremerhavener ›Schule am Leher Markt‹ pflegt gab esein kräftiges »Sawubona!« für jede Chorsängerin und stürmischen Applaus. Die Schülerinnen des elitären Wykeham-Colleges in Pietermaritzburg gaben sich etwas distanzierter, waren aber nicht weniger glücklich über unseren Besuch.

Der feierliche Höhepunkt der Reise war die große Prozession der Diözese Durban South zum Palmsonntag. Geschlagene fünf Stunden dauerte der anschließende Gottesdienst in einer riesigen Turnhalle, bei dem wir gemeinsam mit vielen hundert Menschen beteten und sangen – unter anderem ein afrikanisches Kirchenlied zur Melodie der deutschen Nationalhymne! Obwohl die Gottesdienstkultur der Südafrikaner mit ihren Gospels, ihrem Tanzen und Klatschen so verschieden ist von unserer, fühlten wir uns nicht fehl am Platz – vielmehr neugierig und herzlich angenommen als Vertreter eines fremden Brauchtums, das es kennen zu lernen gilt.

Wie solches Kennenlernen in Zukunft fortgeführt könnte, sagte der Bischof Buthelezi beim Abschiedsgottesdienst in der Dwaleni-Gemeinde: Er wäre glücklich, wenn in naher Zukunft ein Chor aus Umlazi den Weg nach Deutschland fände um die Partnerschaft der Kirchenkreise um ein musikalisches Band zwischen den Kulturen zu ergänzen.

Annika Heyen